- Geboren:
- 06.01.1925, Zauditz
- Rang:
- Leutnant
Oberst d. R. Paul Wilpert besuchte von 1931 bis 1939 die deutsche Volksschule, danach studierte er bis 1943 an einer Lehrerbildungsanstalt. Während dieser Zeit beschäftigte er sich in der Flieger-HJ mit dem Flugzeugmodellbau und erwarb den Luftfahrerschein für Segelflug. Nach vier Monaten beim Reichsarbeitsdienst wurde Paul Wilpert zur Luftwaffe eingezogen. Von Februar 1944 bis März 1945 absolvierte er die Ausbildung an der Flugzeugführerschule AB in Prenzlau. Die folgenden zwei Monate diente er im „letzten Aufgebot“ als Unteroffizier in einer Fallschirmjägereinheit, mit der er in Kaufbeuren in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet. Bis Ende 1948 arbeitete Paul Wilpert als Holzfäller im Ural und Elektroschweißer im Arbeitslager Ischewsk. 1949 besuchte er die Zentralschule 2040 in Riga und wurde Anfang 1950 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.
In der Folgezeit entwickelte sich Paul Wilpert zu einem der Gründer der DDR-Luftfahrt. Zunächst in der Abteilung Sport im Zentralrat der FDJ schuf er als Sektorenleiter die Grundlagen für den Flugsport und Flugmodellbau. Am 1. Dezember 1950 trat er mit dem Dienstgrad Oberrat der Volkspolizei in das Referat z. b. V. der Hauptabteilung Ausbildung in Berlin-Adlershof ein. Als Sekretariatsleiter beim Generalinspekteur Heinz Keßler war er verantwortlich für die Aufstellung militärischer Fliegereinheiten. 1952 hatte Paul Wilpert das Kommando über den Lehrgang X, der zur Flugzeugführerausbildung nach Sysran an der Wolga kommandiert wurde. Ab dem 13. August 1952 Kommandeur der 1. Fliegerdivision in Cottbus, übernahm er ein Jahr später das Kommando über den 3. Aeroclub Bautzen. Ab August 1955 studierte Paul Wilpert an der Militärakademie der sowjetischen Luftstreitkräfte in Monino bei Moskau und avancierte nach seiner Rückkehr zum Stellvertreter des Chefs der LSK/LV. Seine fliegerische Qualifikation erfolgte auf den Flugzeugtypen Jak-18, Jak-11, MiG-15 und MiG17.
Mit der Bildung der Hauptverwaltung Zivile Luftfahrt im Januar 1961 wurde er deren technischer Leiter und schied aus dem aktiven Militärdienst aus. 1965, nach dem Ausscheiden von Arthur Pieck, wurde Paul Wilpert zum Leiter der HVZL und damit zum Stellvertreter des Ministers für Verkehrswesen berufen, eine Aufgabe, die er die nächsten zehn Jahre mit Erfolg ausübte. Nach verschiedenen Funktionen in der zivilen Luftfahrt, u. a. als Direktor Verkehrsflug der INTERFLUG, trat er 1989 in den Ruhestand.
Am 06. Dezember 2011 verstarb der Oberst d. R. Paul Wilpert in Berlin.
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