Twirdy Ferdinand

Geboren:
29.10.1923, Koblau
Rang:
Unteroffizier

Ferdinand Twirdy wurde im März 1942 eingezogen und absolvierte die Ausbildung in Metz/Frankreich. Er kam zu der 3./Panzerabwehr-Abteilung 181, später in die Panzerjäger-Abteilung 181 umbenannt unter Obl. Richter. Die Einheit gehörte der 81. Schlesischen Infanterie-Division an und wurde an der Wolchow-Front eingesetzt. Ferdinand Twirdy bewährte sich mehrmals als tapferer und unerschrockener Soldat. Im Winter 1943 schoss er an der Linie Demjansk-Wolchow drei russische Panzer ab. Am 19.März 1943 gelang es ihm sogar vier feindliche Panzer abzuschießen! Er diente in der 3.Kompanie unter Oberleutnant Richter. Insgesamt schoß er persönlich 14 russische Panzer ab und wurde insgesammt viermal verwundet. Seine Heldentat wurde sogar in dem „Oberschlesischen Anzeiger“ veröffentlicht.

Sowjetischer Panzervorstoß bei Newel vereitelt.

Berlin, 23. März 1943

Dichte Nebelschwaden von den vorausgegangenen Artillerieduellen, lagerten noch über dem Kampfeld nordwestlich Newel, als der Feind am 19. März gegen 15 Uhr wieder zu trommeln begann. Auf mehrere Stellungsabschnitte eröffnete er gleichzeitig schweres Feuer. Nach einer Stunde las der Beschuss nach. Angestrengt beobachteten der Panzerjägerunteroffizier Twardy und der neben ihm stehende Doppelposten, Angehörige der kürzlich im Wehrmachtsbericht genannten 81. Schlesischen Infanterie-Division, das Vorgelände. Immer wieder schoss der Feind Nebelgranaten. Nichts war mehr zu erkennen, bis ein Windstoss plötzlich die Nebel zerriss. Da sah der Unteroffizier vier Panzer, die unsere HKL aufzurollen versuchten. Es blieb ihm keine Zeit mehr, die übrige Geschützbedienung heranzuholen. Kurz entschlossen richtete er selbst die schwere Pak, wobei ihm der eine Posten half, während der andere Beobachtete. Den ersten Schuss krachte los und gleich nach der Berichtigung der zweite, der einen der Panzer in Brand setzte. Die übrigen Panzer erkannten jetzt aber die deutsche schwere Pak und begannen sie mit Salven einzudecken. Gleichzeitig wurden noch weitere 15 aus der Tiefe anrollende Panzer sichtbar. Aber trotz der ringsum einschlagenden Granaten schossen die beiden oberschlesischen Soldaten weiter. Innerhalb weniger Minuten gelang es Ihnen, alle vier in der HKL herumkurvenden Sowjetpanzer abzuschießen und die übrigen zum Abdrehen zu zwingen. Damit war auch dieser Durchbruchsversuch eines sowjetischen Panzerrudels gescheitert.

Errinerungen:
„Es war immer ein spannendes Gefühl. Wir lagen gut getarnt, ich saß am Zielohr und sagte mir: na komm, komm. Da hat es rums gemacht und der Russen-Panzer hat ausgedient. „Eines Tages kamen viele Offiziere zu meiner Pak. Ich sollte eine Hohlladungsgranate auf einen bereits vernichteten Russenpanzer abschießen. In dem Fall wurde nur Pulvergranate geladen, was ich auch tat. Aber die Hohlladung explodierte direkt im Kanonenrohr und hat die 12 umstehenden Offiziere zerrissen. Ich war ganze 3 Tage ohne Gehör. Dann kam ich vor Kriegsgericht und mir wurde angelastet, dass ich eine scharfe Granate geladen habe. Gott sei Dank könnte ich sie überzeugen und man vermutete Sabotage.“

1944 geriet seine Einheit in den Kurlandkessel. „Einmal hatte ich mit Kameraden Tessarz, der ein RSO als Fahrer fuhr, bei einer Nachbareinheit von den Waffen SS ein Kalb organissiert. Wir wurden aber verraten und daraufhin in einer Bruchbude zur Strafe eingesperrt. Wir könnten aber vorher das Fleisch verstecken und später herausholen“.
Als das Absetzen mit Booten nach Schweden misslang, geriet er bei Tukum in die Gefangenschaft und verbrachte 2 Jahre in den Lagern Riga und Odessa.

Auszeichnungen:

– EK 1. Klasse
– EK 2. Klasse
– Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
– Verwundetenabzeichen in Silber
– Kurland-Band

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