- Geboren:
- 20.12.1918, Kauthen
- Verstorben:
- 26.12.1986,
- Rang:
- Obergefreiter
Gerhard Franz Ritzka trat am 7. September 1939 in die Wehrmacht ein. Laut Bericht vom 11. November 1939 wurde er der Ersatzschützenkompanie 3. Schützen-Ersatz-Kompanie 452 in Leobschütz/Oberschlesien (heute Glubczyce, Woiwodschaft Oppeln/Polen) zugeteilt. Diese Kompanie ersetzte die 252. Infanteriedivision und unterstand der Division 168. Nach seiner Ausbildung wurde er laut Bericht vom 21. November 1939 zur Maschinengewehrkompanie des Infanterieregiments 12. (Maschinengewehr) Kompanie des Infanterieregiments 461 versetzt. Dieses Regiment unterstand der 252. Infanteriedivision. Die Division verlegte im Dezember 1939 von Posen/Wartheland (heute Poznań, Woiwodschaft Großpolen/Polen) ins Saarland. Dort sicherte sie die Westgrenze im Bereich des Flusses Blies. Zu Beginn des Westfeldzugs nach Frankreich verblieb die Division in ihrer Stellung. Am 14. Juni 1940 überschritt sie die Maginot-Linie bei Altweiler/Lothringen (Lothringen, heute Altviller, Département Moselle, Region Grand Est/Frankreich) und anschließend den Rhein-Marne-Kanal. Die Division rückte dann über Badenveiler/Lothringen (Lothringen, heute Badonviller, Département Meurthe-et-Moselle, Region Grand Est/Frankreich) in die Hohen Vogesen vor. Zum Zeitpunkt der Kapitulation Frankreichs befand sich die Division im Gebiet des Monte Donon in den Vogesen. Im Juli 1940 verlegte die Division nach Ostpolen.
Am 8. Oktober 1940 wurde ein Drittel der 252. Infanteriedivision, darunter auch Gerhard, zur 134. Infanteriedivision verlegt, die auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern aufgestellt wurde. In der zweiten Märzhälfte 1941 verlegte die Division in den Raum Tomaszöw-Piotrköw/Generalgouvernement (heute Tomaszów Mazowiecki und Piotrków Trybunalski, Woiwodschaft Łódź/Polen). Am 5. Juni 1941 verlegte die Division 45 km nordwestlich von Brest (heute Oblast Brest/Weißrussland). Nach Kriegsbeginn mit Russland am 22. Juni 1941 rückte die Division im Rahmen der Heeresgruppe Mitte vor. Die Division überquerte Mielnik (Woiwodschaft Podleske/Polen) und war vom 25. bis 29. Juni in die ersten schweren Kämpfe in der Gegend um Nowy Dwor, Porozow (heute Porazawa), Podorosk und Lyskow (ehemals Polen, heute Belarus) verwickelt. Ab dem 4. Juli 1941 rückte die Division weiter durch Belarus über Slutsk (Gebiet Minsk) vor. Am Fluss Beresina stieß die Division auf erneuten starken Widerstand. Im August 1941 erreichte die Division Babruysk (Gebiet Mogilew) und marschierte dann südwärts über Rečica und Gomel (Gebiet Gomel/Belarus) in Richtung Kiew/Ukraine. Am 8. September 1941 stieß die Division bei Tschernigow (Gebiet Tschernihiw/Ukraine) auf heftigen Widerstand.
Anschließend war die Division an der Einkesselung russischer Truppen im Kiewer Kessel beteiligt. Dabei gerieten 600.000 russische Soldaten in Gefangenschaft. Ab dem 30. September 1941 rückte die Division von Kiew weiter nordöstlich über Pryluki (Oblast Tschernihiw/Ukraine) und Konotop (Oblast Sumy/Ukraine) nach Rylsk (Oblast Kursk/Russland) vor, wo sie am 8. Oktober 1941 eintraf. In diesem Gebiet hatte die Division mit Schlamm und dem ersten Schnee zu kämpfen. Zwischen dem 15. und 18. Oktober nahm die Division an den Kämpfen bei Brjansk (Oblast Brjansk/Russland) teil. Ab dem 7. November 1941 sanken die Temperaturen auf -20 °C, doch die Division verfügte über keine Winterausrüstung für Männer, Waffen und Fahrzeuge. Am 25. November 1941 erreichte die Division Livny (Oblast Orel/Russland) und rückte weiter ostwärts nach Jeltz (Oblast Lipezk/Russland) vor. Am 5. Dezember 1941 drang die Division in den westlichen und nördlichen Teil der Stadt Jeltz ein. In den folgenden zwei Tagen war die Division nicht nur starken Luftangriffen des Feindes ausgesetzt, sondern musste auch bei -40 °C ohne Winterausrüstung und -vorräte auskommen. In der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember musste sich die Division aus der Stadt Jelez, die östlich von Moskau liegt, zurückziehen.
Laut einem Bericht vom 8. Dezember 1941 wurde Gerhard zur 4. Kompanie des Infanterieregiments 439 versetzt. Aufgrund von Verletzungen oder Erfrierungen wurde er in dieser Zeit in das Lazarett in Brjansk (Gebiet Brjansk/Russland) eingeliefert, wo er vom 15. bis 17. Dezember 1941 verblieb. Anschließend wurde er vom 22. Dezember 1941 bis zum 2. Januar 1942 in verschiedenen Lazaretten behandelt: vom 3. bis 15. Januar 1942 in Tuttlingen/Baden-Württemberg, vom 15. Januar bis 17. Februar 1942 in Tübingen/Baden-Württemberg und vom 17. Februar 1942 in Hirschberg/Niederschlesien. Gerhard befand sich vom 18. Februar bis 10. April 1942 in Jelenia Góra (Niederschlesien/Polen). Laut einem Bericht vom 18. Februar 1942 wurde er während seiner Behandlung zur Maschinengewehrkompanie des Infanterieersatzbataillons 4. (Maschinengewehr) Infanterie-Ersatz-Bataillon 440 in Zittau/Sachsen versetzt.
Laut einem Bericht vom 3. Juli 1942 kehrte Gerhard zur 3. Kompanie des Infanterieregiments 439 zurück. Dieses Regiment wurde am 15. Oktober 1942 in Grenadierregiment 439 umbenannt. Es befand sich zu dieser Zeit an der Ostfront südlich von Suchinichi am Fluss Resseta (Oblast Kaluga/Russland) und war in ständige Stellungskämpfe verwickelt. Mitte Mai 1943, als sich die Einheit in der Nähe von Schisder (Oblast Kaluga/Russland) befand, wurde Gerhard erneut verwundet. Zur Behandlung wurde er in das Lazarett in Radom (heute Woiwodschaft Masowien/Polen) gebracht, wo er vom 24. Mai bis zum 1. Juni 1943 verblieb. Anschließend wurde er in das Lazarett in Friedrichsbrunn (Sachsen Anhalt) im Harz verlegt, wo er bis zum 24. Juli 1943 behandelt wurde. Nach seiner Genesung wurde er laut Bericht vom 11. September 1943 zur 2. Kompanie des Landesschützen-Bataillons 393 in Bautzen (Sachsen) versetzt. Das Bataillon bewachte dort Kriegsgefangene. Im März 1945 wurde er mit seiner Einheit in der Nähe von Zittau/Sachsen eingesetzt.
† 26.12.1986
Auszeichnungen:
- EK 2
- Verwundeten-Abzeichen in Schwarz
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