Machalla Erich

Geboren:
23.08.1922, Ludgerstal
Grablage:
Ludgerstal
Verstorben:
13.02.1944,  Ellwangen
Rang:
Flieger

Machalla Erich wurde am 23. August 1922 in Ludgerstal geboren. Er wohnte mit seine Familie auf Hermann Göringstraße nr. 8.

Erich Machalla meldete sich im August 1941 freiwillig zur Luftwaffe. Nach seiner Flieger-Ausbildung kam er als Fliegerausbilder zur Flugzeugführerschule C 1 in Sorau. Am 06.03.1943 wurde daraus die Flugzeugführerschule A/B 51, stationiert in Schweinfurt. Am 15.10.1943 wurde die Einheit in die Flugzeugführerschule B 1 umorganisiert und Erich Machalla diente bei der Schülerkompanie.

Am 13.02.1944 ist Machalla bei einem Flugzeugabsturz „infolge Bedienungsfehler“ einer Siebel Si 204 in einem Wald bei Ellwangen ums Leben gekommen. Zu der Unglückszeit herrschte ein starkes Schneegestöber. Von der 7-köpfiger Besatzung überlebten nur zwei, darunter ein Feldwebel.


Ein Flugzeug in denen Erich geflogen wurde – Familienarchiv


E. Machalla mit seiner Freunde – Familienarchiv


E. Machalla in der Flughaube – Familienarchiv

 

Der Bürgermeister der Geimeinde Baldern.
Baldern, den 20. März 1944

An Frl.
Luzie Machalla!

Ihren Brief vom 5. März 44 habe ich erhalten und ich will versuchen, Ihnen etwas näher Ausukunft über den Flugzeugabsturz zu geben.

Vor Allem möchte ich Ihnen, sowie Ihren Eltern mein herzlichstes Beileid aussprochen.

Wie behannt wurde, ist dal Flugzeug am 13.02.1944 vormittags in Schweinfurt aufgestiegen. Um etwa ½ 11 Uhr vorm. Wurde von hiesigen Bürgern ein Flugzeug in ganz niedriger Höhe gesehen, das über den Wald in der Nähe der Ortschaft wegfuhr, sodass der Schnee von den Bäumen fiel und das Flugzeug beinahe streifte. Gerade an diesem Tag hatten wir ein kollosales Schneegestöber, sodass kaum durchzusehen war. Wie nach der Karte festgestellt werden konnte, haben sie die Orientierung schon bei Erlangen verloren und was auch der überlebende Feldwebel zugab dass sie sich überhaupt nich mehr auskannten.

Mittags ½ 12 Uhr ist nun das Flugzeug von Richtung Ellwangen kommend in 300 km Geschwindigkeit in eine größeren Buchenwald auf einer Anhöhe gesanst, sodass eine Bahn von beinahe 200 m in den Buchenwald gerissen wurde und die Bäume auf halber Höhe abriß. Da Flugzeug kam auf den Boden ohne Flügel, ohne Motor, sodass nur mehr ein Blech-u. Eisenklumpen angetroffen wurde.

Was nun die Besatzung anbetrifft, muss Ihnen mitgeteilt werden, dass 5 mann sofort tot waren, darunter leider auch Ihr Bruder, 2 Mann waren noch am Leben 1 Feldwebel und 1 Obergefreiter. De Feldwebel befindet sich im Res. Lazarett in Ellwangen und geht seiner Genesung entgegen, obwohl es noch längere Zeit anstehen wird, bis er geheilt ist. Der Obergefreite ist inzwischen gestorben, ohne Bewußtsein erlang zu haben.

Sie dürfen wersichert sein, dass Ihr Bruder nicht leiden musste, sondern sofort tot war.

Leider konnte der Flugzeugabsturz erst abends um 6 Uhr ausgemacht werden, durch einen zufällig diesen Weg gehenden Mann, der die Hilferufe des Feldwebel hörte und dann sofort die Gemeinde verständigte. Wir fuhren sofort mit einem Schlitten zur Unfallstelle und brachten die überlebenden zum Verbands raus. Nachts 12 uhr kamen sie noch nach Ellwangen mit Sanitätsauto. Die Toden konnten erst andern Tags aufgeräumt werden, da die Kommision zuerst alles aufnehmen musste. Sie wurden dann eingesargt und kamen von hier weg nach Göppingen zum Fliegerhorst.

Ich habe ihnen nun, soweit ich selbst orientiert war und was ich gesehen habe, geschildert, nur möchte ich bitten, von meinen Angaben keinen weiteren Gebrauch zu machen, da ich nicht weiß, ob die Einheit es wünscht, das Näheres mitgeteilt wird.

Zu erwähnen ist noch, dass die Besatzung so cirka 10 bis 15 m vor das Flugzeug geschleudert wurden.
Ihnen und Ihren schwer betroffenen Eltern nachmals mein herzlichstes Beileid aussprechend, grüße ich Sie mit Heil Hitler!

Bürgermeister.


Letzte Flugroute von E. Machalla – Familienarchiv

Der Familiengeschichte zufolge wurden sein Leichnam und sein Sarg nach Ludgerstal in die Kirche gebracht. Die Familie wollte Erich ein letztes Mal ansehen. Dies war ihnen jedoch nicht gestattet und der Sarg musste beschlagen bleiben. Der Sarg wurde von einer Ehrengarde bewacht, die auch dafür sorgen sollte, dass er nicht geöffnet wurde. Am Abend gingen die Soldaten jedoch in eine Kneipe und die Familie öffnete den Sarg. Erich trug immer noch die Kleidung, in der er gestorben war, und sein Körper zeigte, dass er sich an einem Gegenstand festhielt, als er starb. Er hielt sich so hartnäckig daran fest, dass man ihn selbst nach dem Tod nicht einfach vom Objekt trennen konnte und seine Hände Anzeichen dafür zeigten, dass er gewaltsam getrennt wurde. Er ist in Ludgerstal etwa in der Mitte des Friedhofs begraben. Sein Name steht nicht mehr auf dem Grab und stattdessen steht dort der Name Familie XY. Das Grab befindet sich auf einem Teil des Friedhofs, der den Familien gefallener Soldaten vorbehalten war, weshalb sich in der Nähe des Grabes mehrere Gräber gefallener Soldaten befinden.

Auszeichnungen:

  • Technisches Abzeichen


E. Machalla im Winter – Familienarchiv

Quelle: Bundesarchiv BA-MA Freiburg, RL 2 III/778 Mikrofilme


Brief von Bürgermeister – Familienarchiv

 

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