Kroczek Franz 1905

Geboren:
02.08.1905, Kauthen
Verstorben:
16.10.1977, 
Rang:
Unteroffizier
Residenz:
Kauthen
Heeresgattung:
Heer
Truppengattung:
Infanterie
Geschwister:
Johann Kroczek 1911

Franz Kroczek trat am 19.12.1939 in Neisse/Oberschlesien (heute Nisa, Woiwodschaft Oppeln/Polen) in die Wehrmacht ein. Er wurde der leichten Batterie der Artillerie-Ersatz-Abteilung 239 zugeteilt. Anfang 1940 wurde er zur Batterie des Artillerie-Regiments 10. Batterie Artillerie-Regiment 298 versetzt. Das Regiment war der Infanterie-Division 298 unterstellt. Die Division wurde am 06.02.1940 auf dem Truppenübungsplatz Neuhammer/Niederschlesien (heute Świetoszow, Woiwodschaft Niederschlesien/Polen) aufgestellt. Anfang Juni 1940 verlegte sie nach Stadtkyll in Rheinland-Pfalz und nahm als Teil der Heeresgruppe A am Frankreichfeldzug teil. Nach der Überquerung der Aisne wurde sie in den Kämpfen um Arnay-le-Duc und Dijon (Département Côte-d’Or, Region Burgund-Franche-Comté/Frankreich) eingesetzt.

Nach der Kapitulation Frankreichs fungierte die Division als Sicherungstruppe in Chambrery (Département Savoie, Region Auvergne-Rhône-Alpes/Frankreich). Im Juli 1940 verlegte sie ins Generalgouvernement (heute Polen). Ab dem 22.06.1941 beteiligte sie sich als Teil der Heeresgruppe Süd am Ostfeldzug. Sie überquerte die Grenze bei Hrubieszow (heute Woiwodschaft Lublin/Polen) und rückte weiter durch Luzk (Oblast Wolhynien/Ukraine), Rowno (heute Riwne, Oblast Riwne/Ukraine) und Zwiahel (heute Nowograd-Wolynskyj, Oblast Schytomyr/Ukraine) vor. Anfang August 1941 befand sich die Division im Gebiet südlich der Stadt Korosten (Oblast Schytomyr/Ukraine). Im September 1941 nahm die Division an der Schlacht um Kiew (Oblast Kiew/Ukraine) teil. Nach dem Ende der Kämpfe im Kiewer Kessel gerieten 600.000 russische Soldaten in Gefangenschaft.

Im Oktober 1941 rückte die Division weiter durch die Oblast Poltawa/Ukraine vor. Am 2. November 1941 befand sie sich in der Nähe der Stadt Balaklia (Oblast Charkiw/Ukraine). Hier erkrankte Franz am 6. November 1941 an Magenbeschwerden und Rheuma. Er wurde nach Krakau (Woiwodschaft Kleinpolen/Polen) zu einer Kranken-Sammelstelle gebracht. Von dort wurde er am 1.12.1941 zur Behandlung in ein Reservelazarett in Brieg/Niederschlesien (heute Brzeg, Woiwodschaft Oppeln/Polen) verlegt.

Nach seiner Genesung wurde er am 9.1.1942 der Schweren Artillerie-Ersatz-Abteilung 44 in Forbach/Lothringen (Lothringen, heute Département Moselle, Region Grand Est/Frankreich) zugeteilt. Die Einheit wurde der Division 148 unterstellt. Anschließend wurde Franz zur Batterie seines Artillerieregiments, der 10. Batterie Artillerie-Regiment 298, zurückgeschickt. Anfang Februar 1942 musste sich die Division von Isjum nach Westen nach Losowa (Region Charkiw/Ukraine) zurückziehen. Hier nahm sie an defensiven Stellungskämpfen teil. Im Juni 1942 rückte sie bis Kramatorsk (Oblast Donezk/Ukraine) vor.

Im Juli 1942 überquerte sie den Don nahe Rostow am Don (Oblast Rostow/Russland) und war bis Ende Oktober 1942 an Gefechten am Don beteiligt. Im November 1942 befand sie sich in der Nähe des Dorfes Bogatschew (Oblast Rostow/Russland). Von August bis Dezember 1942 hielt die Division als Teil der 8. italienischen Armee Verteidigungsstellungen am Westufer des Don zwischen dem Dorf Tichi Don und der Stadt Bogutschar (Oblast Woronesch/Russland). Nach der Einkesselung der 6. Armee am 19. November 1942 in Stalingrad durchbrach die besser ausgerüstete russische Armee am 16. Dezember 1942 die Verteidigungsstellungen der 8. italienischen Armee am Don. Nach dem Zusammenbruch der Verteidigungsstellungen war die Division gezwungen, sich nach Süden zurückzuziehen, um ihre völlige Vernichtung zu verhindern. Am 30. März 1943 wurden Regiment und Division nach schweren Verlusten in der Nähe der Stadt Tschertkowo (Oblast Rostow/Russland) aufgelöst.

Anschließend wurde Franz zur Batterie des Artillerie-Regiments – 10. Batterie Artillerie-Regiment 356 versetzt. Das Regiment war der Infanterie-Division – 356. Infanterie-Division – unterstellt. Die Division wurde am 01.05.1943 als Einheit „Gisela“ nahe der Stadt Toulon (Département Var, Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur/Frankreich) aufgestellt. Im November 1943 wurde sie nach Italien an die ligurische Küste zwischen die Städte Ventimiglia und Genua (Region Ligurien/Italien) verlegt. Im Frühjahr 1944 wurden Einheiten der Division zur Partisanenbekämpfung in Norditalien im Gebiet zwischen den Regionen Ligurien und Piemont eingesetzt. Von Mitte Februar bis Anfang März 1944 war sie an den Monti Aurunci bei Castelforte und Monti Ausoni bei Coreno Ausonio (Region Latium/Italien) an der Gustav-Linie eingesetzt. Im Juni 1944 wurde die Division in die Toskana verlegt und anschließend in der Region Emilia-Romagna in Verteidigungsstellungen eingesetzt. Im Juli 1944 war die Division in erbitterte Abwehrkämpfe gegen die angreifenden südafrikanischen Truppen bei Greve in Chianti verwickelt, mit denen die Alliierten ihren Angriff auf die Stadt Florenz (Region Toskana/Italien) starteten. Im September 1944 verlegte die Division von der Via Emilia in das Gebiet zwischen San Marino und der Stadt Rimini (Region Emilia-Romagna/Italien). Nach schweren Abwehrkämpfen auf beiden Seiten der Via Emilia zog sich die Division im Dezember 1944 über den Fluss Savio nach Senia bei Bagnacavallo (Region Emilia-Romagna/Italien) zurück.

Im Januar 1945 wurde die Division durch Norditalien nach Ungarn verlegt. Im März 1945 kämpfte sie am Plattensee und bei Stuhlweißenburg (Székesfehérvár/Ungarn) und zog sich anschließend über Komárom und Raab (Győr/Ungarn) nach Österreich zurück.

Im Mai 1945 geriet die Division bei Wiener Neustadt/Niederösterreich in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Franz wurde im Februar 1947 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen.

† 16.10.1977

(Eltern: Johann Kroczek * 11.04.1860 † 08.12.1912 und Johanna Willaschek * 23.07.1872 † 17.11.1946, Ehefrau: Gertrud Stoklassa * 06.03.1907 † 28.09.1994)

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