Kostellnik Bruno

Geboren:
1913, Haatsch
Grablage:
1944
Rang:
SS-Unterscharführer

Bruno Kostelnik vor dem Krieg im Tsch. Heer. Er meldete sich freiwillig zu den Waffen SS und war in Frankreich. Später diente er in der SS-Brigade „Dirlewanger“. Die Gründung dieser Sondereinheit in 1940 geht auf eine Äußerung des Obersten Befehlshabers zurück, sogenannten „anständigen“ Wilderern die Chance des Gnadenerweises durch Bewährungseinsatz in einer der SS angegliederten Scharfschützenkompanie für die Dauer des Krieges zu gewähren, um sie bei guter Führung vor weiterer Abbüßung ihrer Haftstrafe zu amnestieren. Befehlshaber war SS_oberführer d.R. und RK-Träger Dr. Oskar Dirlewanger.

Ende Dezember 1940 kämpfte das SS-SdrBtl. ,D‘ gegen Banden der aus dem Warschauer Gefängnis ausgebrochenen ca. 500 polnischen Gewaltverbrecher, nach Bewachungsaufgaben am jüdischen Getto von Lublin folgte der Bewachungseinsatz beim Burggrabenbau sowie die Bekämpfung von Schmugglern und polnischen Widerstandsgruppen im Raum Lublin. Im Februar 1942 wurde das SS-SdrKdo ,D‘ nach Mogilew, Weißruthenien, verlegt.

Im Januar 1943 erhielten die Angehörigen dieses Verbandes eigene Kragenspiegel: waagerecht gelegte Stielhandgranate unter gekreuzten Karabinern (weiß auf schwarz). Ab Mai 1943 erfolgte aufgrund freiwilliger Meldungen aus allen Konzentrationslagern die erste planmäßige Ausmusterung von Häftlingen und deren Zusammenziehung im KL Sachsenhausen, von ihnen wurden ca. 350 über Minsk nach Ossipowitschi überführt, gleichzeitig trafen etwa 150 Neuerfasste Wildschützen ein, der Verband gliederte sich nunmehr in eine deutsche Kompanie (Inf), eine deutsche Batterie (Art) und einen deutschen Kradschützenzug, drei russische Kompanien und einen ukrainischen Zug, insgesamt ca. 720 Mann. Ab 14. 11. 1943 war Dirlewangers Regiment im Mittelabschnitt an den Angriffskämpfen südlich Kosari und um die Jahreswende 1943/44 im Nordabschnitt an den Abwehrkämpfen am Beresno-See beteiligt. Im Frühjahr 1944 fanden Unternehmen in den Bandenkampfgebieten von Uschatschi, bei Lepel und nördlich der Bahnlinie Minsk – Borrisow statt. Zu Beginn der sowjetischen Sommeroffensive in 1944 wurde dem SS-SdrRgt ,D‘ ein Bataillon muselmanische Freiwillige, vorwiegend Usbeken, zugewiesen, das jedoch beim Rückzug vom Regiment getrennt wurde und später in Warschau dem Kommandeur der berüchtigten russischen SS-Brigade Kaminskij unterstellt worden ist. Dieser antibolschewistisch-nationalen russischen Brigade angelasteten Greueltaten an Polen und Juden sind z. T. auch Dirlewangers Verband unterschoben worden und schadeten nicht nur Dr. Dirlewanger selbst, sondern dem Ansehen der gesamten Waffen-SS und der Wehrmacht. Wegen der Übergriffe seiner Truppe ist Kaminskij vor ein SS- und Polizeifeldgericht gestellt und, nach der Erinnerung des Ia des SS-FHA, zum Tode verurteilt worden.

Die SS-Brigade „D“ beteiligte sich im August 1944 an der Niederwerfung des Warschauer Aufstandes. Das SS-SdrRgt ,D‘ stieß bis 5. Mai ins Stadtinnere vor und schlug eingeschlossene Wehrmachttruppenteile heraus, die rücksichtslos geführten blutigen Straßen- und Häuserkämpfe – oft ein Ringen Mann gegen Mann in Häuserruinen – waren verlustreich. Ab 1944 kamen zur Brigade als Ersatz erstmals auch politische Häftlinge aus den KZ-Lagern, vorwiegend alles Kommunisten.

Im April 1945 kämpfte dieser Verband südostwärts Berlins und geriet am 27. April in den Kessel von Halbe. Dort kapitulierten die Reste am 29. April 1945 der Roten Armee.

Quelle: Rolf Michaelis – Das SS-Sonderkommando „Dirlewanger“.

Auszeichnungen: EK 2
Ostmedaille
Bandenkampfabzeichen
Verwundeten-Abzeichen in Schwarz
Allgemeines Infanterie-Sturmabzeichen

Fehlen Informationen oder falsche Daten?

Kontaktiere uns

Informationen für Familienmitglieder

Falls Sie Ihren Angehörigen auf diesem Web nicht gefunden haben, schicken Sie uns, bitte, die Angaben zu.

Wie kann man die Angaben über Angehörigen finden?

Projekt Hultschiner Soldaten kooperiert mit verschiedenen Archiven und realisiert die langfristige Forschung. Die exakte Angaben über Militärdienst bietet Bundesarchiv (ehemalige WASt). Auf dem Grund breiter Recherche kann man folgende Angaben wie Dienstgrad, militärische Laufbahn, Erkrankungen und Verwundungen feststellen. Familienangehörige können auf diesem Web einen Antrag einreichen. Die Bearbeitung dauert ungefähr 18 Monate.

https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Artikel-Textsammlungen/Textsammlung-Oeffnung-Kontakt/oeffnungszeiten-und-kontakt-reinickendorf.html

Bundesarchiv, Abteilung PA
Eichborndamm 179
D-13403 Berlin
Tel.: +49 (030) 41904 440
Fax: +49 (030) 41904-100
Web: www.bundesarchiv.de