Janosch Ferdinand

Geboren:
06.07.1925, Ludgerstal
Verstorben:
Rang:
Gefreiter

Ferdinand Janosch wurde am 01.12.1943 zur Wehrmacht einberufen. Ausbildung machte er in Gleiwitz. Die Generalprobe mit Scharfschießen erfolgte in Zombkowitz. An die Front kam er als Angehöriger der Granat-Werf-Abt., bei dem Pz.Gren.Rgt. 13, unterstellt der 5. Panzer-Division. Er war ein Vorgeschobener Beobachter, von wo er die eigene Artillerie leitete. Während der Kämpfe wurde er Zeuge, wie sein Kamerad Felix Teuer aus Bolatitz auf tragischer weiße starb. Beim Artilleriefeuer mit Granatwerfer explodierte im Lauf die Ladung (Rohrkrepierer) und er wurde zerrissen. Am 13.01.1944 wurde er durch „Ratsch Bumm“ (russische Pak-Kanone) verletzt. Im Schnee und Frost kriechend, blutend erreichte er eigene Positionen und wurde mit LKW zum Feldlazarett gebracht. Anschließend mit Ju-52 nach Brest-Litevsk und mit dem Zug über Salzburg nach München. Dort wurden ihm die Splitter entfernt. Nach Genesung Teilnahme an Zerschlagung des Warschauer Aufstandes. Es folgten schwere Kämpfe in Litauen bei Mitau und Tilsit in dem Kurland-Kessel. Hier erlebte er wie die Russen, viele davon unbewaffnet von ihren Kommissaren gehetzt wurden. Wer sich beim Angriff umdrehte, wurde gnadenlos von den Kommissaren erschossen. Die Deutschen hatten Spaß daran „Lass die Puppen kommen!“ Er rettete eines Tages das Leben einem Kameraden (Karl Biolik aus Schlesien). Der lag schwere verletzt an einer Friedhofsmauer. Trotzt starkes Beschusses zog er ihn hinter die eigene Linien. Dafür bekam er das EK 2. Klasse. 1944 wurde er zum Gefreiter ernannt. Er wurde selbst kurze Zeit später verletzt. Lazarettaufenthalt in Windau. Aus Königsberg erreichte seine Einheit den Hafen Pillau. Dort griff er bei einem Luftangriff eigenhändig ein sMG 34 und schoß einen Russischen Jäger ab. Er bekam nun das begehrte EK 1. Klasse. Es folgte der verlustreiche Rückzug über die Kurische Nährung. In Danzig erlebte er die Kapitulation. Im Lager wurde er und seine Kameraden schwer und brutal durch Polen mißhandelt, die dann von den Russen weggejagt wurden. Es folgte ein 200 km langer Fußmarsch nach Deutsch Eylau. Dann Transport per Eisenbahn nach Gomel. In den Wäldern mussten sie Bäume fällen. Durch unzureichende Ernährung und Epidemien starben täglich 3 Kameraden. Bei dem Fluß Dnjepr war dafür ein Massengrab ausgehoben. Ende des Jahres 1945 wurde er nach Odessa verlegt. Im März 1946 wurde er entlassen. In Ostrau-Privoz könnte er aus dem Zug anschließend fluchten. So entkam er der Deportation in den berüchtigten Lager Prag-Motol, wo viele seiner Kameraden erschlagen und ermordet wurden. Am 13.05.1946 stand er nach den alllen Strapatzen erneut überglücklich vor seinem Elternhaus. Ab den 70. lebte er in Deutschland.
08.10.2008 Langenfeld

Auszeichnungen:

– Verwundetenabzeichen in Schwarz
– EK 2. Klasse
– EK 1. Klasse

Fehlen Informationen oder falsche Daten?

Kontaktiere uns

Informationen für Familienmitglieder

Falls Sie Ihren Angehörigen auf diesem Web nicht gefunden haben, schicken Sie uns, bitte, die Angaben zu.

Wie kann man die Angaben über Angehörigen finden?

Projekt Hultschiner Soldaten kooperiert mit verschiedenen Archiven und realisiert die langfristige Forschung. Die exakte Angaben über Militärdienst bietet Bundesarchiv (ehemalige WASt). Auf dem Grund breiter Recherche kann man folgende Angaben wie Dienstgrad, militärische Laufbahn, Erkrankungen und Verwundungen feststellen. Familienangehörige können auf diesem Web einen Antrag einreichen. Die Bearbeitung dauert ungefähr 18 Monate.

https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Artikel-Textsammlungen/Textsammlung-Oeffnung-Kontakt/oeffnungszeiten-und-kontakt-reinickendorf.html

Bundesarchiv, Abteilung PA
Eichborndamm 179
D-13403 Berlin
Tel.: +49 (030) 41904 440
Fax: +49 (030) 41904-100
Web: www.bundesarchiv.de