Willkommen

Das Thema Hultschiner Soldaten war bis 1989 ein großes Tabu. Die kommunistische Diktatur verbot jede Erwähnung und die Zeitzeugen schwiegen. Sie sollten für immer in Vergessenheit geraten.

Vorgeschichte:

Im Oktober 1938 wurde das Hultschiner Ländchen nach einer 18-jährigen Zwangsabtrennung erneut dem Deutschen Reich angegliedert. Alle Bewohner bekamen automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit. Aus diesem Grund dienten Hultschiner, wie schon 1864 Deutsch-Dänischer Krieg, 1866 preußisch-österreichischer Krieg, 1870 preußisch-französischer Krieg und im I. Weltkrieg (damals in der alten Armee), jetzt überwiegend in der Wehrmacht, manche aber auch in der Waffen SS – nicht zu verwechseln mit der Allgemeine SS!.

Einige haben sich freiwillig gemeldet aber die Mehrzahl wurde einfach einberufen und mußte in den  Krieg ziehen. Der Wunsch bei allen war einfach: Überleben und zu ihren Familien nach Hause zurückkehren.

Die Soldaten kamen zum Einsatz praktisch auf allen Kriegschauplätzen des damaligen Kriegsgeschehens. Von Norwegen und Finnland, über die Ostfront, Italien und Nordafrika, auf den Meeren im der Nordsee, Ostsee, Mittelmeer, Atlantik und Pazifischer Ozean. Alle Waffengattungen waren vertreten – Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe. Viele haben eine Offizierslaufbahn eingeschlagen (ein Soldat wurde sogar Oberst). Drei Soldaten erhielten die höchste Auszeichnung – Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und drei Das Deutsches Kreuz in Gold. Unter den 12 000 die Waffenrock getragen haben, befanden sich auch zahlreiche Frauen, die ihren Dienst, ob als Krankenschwester, Nachrichtenhelferin oder Flak-Helferin geleistet haben.

Von den 12 000 Soldaten sind 3 000 gefallen oder vermisst. An die 5 000 wurden schwer verwundet.

Das war ein sehr hoher Blutzoll für das kleine Land.

Wir möchten mit diesem Projekt diese unbekannte Geschichte objektiv und ohne jegliche Klischees aufarbeiten. Es ist auch ein Andenken an die Menschen, die in ihren jungen Jahren an die Front mußten. Viele, zu viele waren gefallen, verwundet oder verschleppt worden. Die, zu denen das Schicksal gnädig war, kehrten nach dem Krieg heim (manche erst nach vielen Jahren). Sie hatten es schwer und wurden lange Zeit als Landesverräter angesehen. All denen möchten wir unsere Forschungsarbeit widmen, die später in einer Buchform erscheinen soll.

Helfen Sie uns, die Liste aller Soldaten aus dem Hultschiner Ländchen zu vervollständigen. Wir freuen uns über jeden Beitrag, jede Ergänzung oder Korrekturlesungen. Sie können Informationen und Fotos per E-Mail an unsere Kollegen senden. Eine Liste unserer Mitarbeiter finden Sie auf dieser Seite: Unser Team und Mitarbeiter. Nach vorheriger telefonischer Vereinbarung kommen wir überall in das Hultschiner Ländchen an und besorgen alles, was wir brauchen vor Ort. Alle ausgeliehenen Dokumente, Fotos (müssen nicht aus Kriegszeiten sein) werden nach Bearbeitung zurückgeschickt. Bis heute haben wir über 11.000 Personen auf unserer Liste. Eine genauere Beschreibung der Dokumente, Informationen und Fotos, die Sie uns zusenden können, finden Sie auf dieser Seite: Was brauchen wir von Ihnen?

Möge diese Seite den vielen Angehörigen Freude machen, denen das Schicksal eines gefallenen, vermissten oder bereits verstorbenen Familienmitglieds nicht gleichgültig ist.

Das Team

Informationen für Familienmitglieder

Falls Sie Ihren Angehörigen auf diesem Web nicht gefunden haben, schicken Sie uns, bitte, die Angaben zu.

Wie kann man die Angaben über Angehörigen finden?

Projekt Hultschiner Soldaten kooperiert mit verschiedenen Archiven und realisiert die langfristige Forschung. Die exakte Angaben über Militärdienst bietet Bundesarchiv (ehemalige WASt). Auf dem Grund breiter Recherche kann man folgende Angaben wie Dienstgrad, militärische Laufbahn, Erkrankungen und Verwundungen feststellen. Familienangehörige können auf diesem Web einen Antrag einreichen. Die Bearbeitung dauert ungefähr 18 Monate.

https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Artikel-Textsammlungen/Textsammlung-Oeffnung-Kontakt/oeffnungszeiten-und-kontakt-reinickendorf.html

Bundesarchiv, Abteilung PA
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